Die portraitierten Männer leben zeitweise am Fuße des heiligen Berges Arunchala in Süd-Indien. Sie haben sich –vermutlich- einem religiösen und asketischen Leben verschrieben und sind traditionell auf Wanderschaft oder leben ohne feste Bleibe. In Indien nennt man sie „Sadhu“.
(Sanskrit साधु—sādhu, wörtl.: „guter oder auch heiliger Mann).

Einige Monate im Jahr kommen sehr viele westliche Touristen in diese Gegend und es gibt immer wieder Gerüchte, dass die Zahl der Sadhus in dieser Zeit sprunghaft ansteigt. Man hört auch, dass sich verkleidete Bettler (die orange Kleidung ist typisch für einen Sadhu) unter die Sadhus mischen, um besser von den Touristen beachtet zu werden – vor allem finanziell.

Ich habe mich immer wieder längere Zeit an diesem Ort aufgehalten und bin häufig an diesen Männern vorbeigelaufen, während ich den Berg umrundete. Mehr und mehr beschäftigte mich die Frage: „Habe ich es jetzt mit einem Bettler oder einem „Heiligen“ zu tun?“ … aber welchen Unterschied macht das am Ende? Wie wirken die Blicke auf Sie?